Abenteuer Georgien 2024

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Chaosengel
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Chaosengel »

Ja, der Tag bei der Werkstatt gestern war schon interessant. Auch was da noch alles so herum stand. :o

Am liebsten hätte ich das verlassene Schwimmbad noch genauer erkundet, aber weiter hinten waren aggressive Hunde :shock:

Das Schwimmbad hat übrigens eine interessante Geschichte: Es war wohl damals eines der größten Schwimmbäder der Sowjetunion und es war in Betrieb bis 2015. Dann war dort in Tiflis eine riesige Flut und alles wurde überschwemmt. 19 Menschen kamen damals ums Leben. Nebenan war ein Zoo. Der wurde auch durch die Flut zerstört. Dadurch brachen die Tiere aus, Nilpferde und Tiger liefen durch den Stadtteil. Ein Mensch wurde von einem Tiger tot gebissen. :shock:

Damals kamen viele freiwillige Helfer, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Das riesige Schwimmbad war zu kaputt, es wurde nicht wieder in Betrieb genommen.

Krasse Geschichte, George hat sie uns erzählt. Man findet dazu tatsächlich einiges, wenn man danach googelt. :geek:

Das riesige verlassene Schwimmbad:
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Das sowjetische Mosaik:
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Nostalgie:
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Am Abend waren sind wir dann noch an der Sameba Kathedrale vorbei gefahren. Die ist riesig und unglaublich beeindruckend, wir waren total begeistert! :superfreu:
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Dann wurde es aber Zeit für Essen. Wir waren so hungrig, da hatten wir uns sogar etwas übernommen mit der Bestellung. Die Portionen sind hier aber auch immer so wahnsinnig groß! :shock:
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Unser sowjetisches Hotel am Stadtrand von Tiflis:
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Heute verlassen wir Tiflis denn aber auch wirklich. :lol:
:sonne: Kleines Moped, aber große Ziele - THINK BIG! :sonne:

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Ecco
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Ecco »

Die Frau Deda mit ihrer XXL Oberweite erinnert mich an die Imperia vom Bodensee in Konstanz :lol:

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sivas
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von sivas »

Hallo ihr Beiden,
erst mal Besten Dank für eure Berichte - einfach fantastisch, diese Reise !
und dass Ihr uns dran teilnehmen lasst :thumbup:
Danke !
-
Lüfter.jpg
Lüfter.jpg (48.01 KiB) 2980 mal betrachtet
-
so PC-Lüfter sind ja nicht gegen Eindringen von Schmutz gesichert,
am besten Ihr lasst ihn ständig laufen, Staub von hinten kann sonst ganz schnell tödlich sein

wo habt Ihr die Reise gebucht ?
Neckermann ... :laugh2:

Gute Reise noch !
Dieter

:prost2:

Untoter :shock:

Karl Retter
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Karl Retter »

würd ich auch machen über Zündplus immer mitlaufen lassen. Hoffentlich läuft er auch richtig herum ansonsten umpolen.
Es geht halt nichts über unsere Cubs, da knackts höchstens mal an der Verkleidung ansonsten - sie läuft und läuft und läuft und läuft...................................
Gruß Karl :prost2:

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Chaosengel
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Chaosengel »

Alles ist gut. :superfreu: Sind jetzt über den Gombori Pass nach Telawi gefahren und morgen fahren wir den Abano Pass. Fotos folgen. :sonne:
:sonne: Kleines Moped, aber große Ziele - THINK BIG! :sonne:

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Done #30
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Done #30 »

Kleiner Tip: Eure Bilder auch auf WhatsApp sind klasse.
Weitermachen!
Meine Ebay-Kleinanzeigen. Forenpreise auf Anfrage. Biete auch Tauschbörse für Givi-Kofferschließungen

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Girli
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Girli »

04. August 2024

Von Tewali hinauf zum Abano Pass 2862m

Die Straße zum Gipfel, bekannt als აბანოს უღელტეხილი, wurde 1978 von den Sowjets gebaut und wurde vor einigen Jahren in einer Folge der BBC-Sendung „World's Most Dangerous Roads“ gezeigt.

Am Vorabend waren Kettenpflege und Wecker stellen unsere Prioritäten. Wir wollen so gegen acht Uhr früh auf den Mopeds sitzen und uns auf den Weg machen.
Die unbefestigte Straße des Abano-Passes beginnt ab dem Dorf Pshaveli. Wenige Kilometer danach ist Schluß mit Lustig. Wir bewegen uns auf schlammigen äußerst rutschigem Untergrund, auf groben, zum Teil aus massivem Fels immer wieder nach oben. Der Felsweg ist teilweise richtig steil, kombiniert mit, naja ich sag mal, interessanten Kurven. :lol:
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Dazwischen drei Flußüberquerungen wo Touristentaxis mit ihren Gästen ein Picknick veranstalteten um die kommenden Fahrer bei der Durchquerung zu beobachten. Diese Fahrzeuge waren hauptsächlich vom Typ Mitsubishi Delica 4×4, die packen das Gelände mit erfahrenen Piloten wirklich gut. Jedes Jahr sollen 10-12 Menschen auf dieser Route in den Tod stürzen, wir sehen einige Mahnmale, sehr sehr traurig. 2019 stürzte eine ganze Familie mit ihrem LKW ab.
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Wir legen ein paar kleine Pausen ein, essen eine Kleinigkeit, einfach mal da sitzen und alles auf sich wirken lassen.
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Schließlich erreichen wir die Baumgrenze und somit diesen Serpentinenbereich, der auf jeder Abano Webside gezeigt wird. Die Strecke ist jetzt nicht mehr gar so grob wie im unteren bewaldeten Bereich, dafür sind die Abhänge extrem tief. Es geht immer weiter steil auf feineren Geröll nach oben, teilweise in den Kehren so tief, dass wir fast stecken bleiben.
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Als wir den wolkenverhangenen Pass erreichen, trauen wir unseren Augen und Ohren nicht. Einige 4x4's stehen herum, Touristen in Partystimmung. Es wird in einer mit Holzofen beheizten Hütte gesungen und musiziert, aus dem Marschall Lautsprecher vom Cafe "Above the Clouds" hallt ein mystischer Sound durch die kühle Luft.
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Für uns bitte erst mal einen Cappuccino und eine Cola, hinsetzen und ankommen.
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Wir kommen mit vielen netten Menschen in Gespräche und als ich irgendwann erwähnte, dass ich hier und heute meinen Geburtstag feiere, ahnte ich nicht was dem folgen würde.
Wenig später bekomme ich ein Küchlein mit Kerzchen überreicht, die Leute am Pass stimmten zu einem gemeinsamen Happy Birthday an. Ich soll die Kerze auspusten, "Take a wish" wird mit gestreckten Arm in den Himmel gerufen.
Da krieg ich jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, wieder Gänsehaut. Ich kann es nicht in Worte fassen, wie unglaublich diese Augenblicke für mich waren.
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Kurze Zeit später kamen drei Endurofahrer aus Canada an, also zwei von denen leben aber in Südafrika. So genau weiß ich das ehrlich gesagt nicht mehr.

Nur so viel, wir hatten eine Menge Spaß und die Stimmung war ebenfalls on the top! :prost2:

Wir verweilen noch so lange es die Zeit erlaubt hier oben, bis auch für uns der Abschied immer näher kam. Gerne hätten wir heute noch Omalo besucht und wären dort über Nacht geblieben. Aber das geht sich leider mit unseren restlichen Tage und Plänen zeitlich nicht aus.

Immerhin schaffen wir heute dann doch noch 150 Kilometer und kamen wohlbehalten in Mtskheta an. Um 21 Uhr quartieren wir uns im "Dream House" ein ... müde, aber vor allem unendlich dankbar unbeschadet in weichen Betten zu liegen.

https://youtu.be/9bZBsEDiyAw?feature=shared

:inno2: :inno2:
Zuletzt geändert von Girli am Di 6. Aug 2024, 12:27, insgesamt 8-mal geändert.
Gruss von Girli

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Girli
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Girli »

Ankunft der Canadier
Ankunft der Canadier
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:sonne:
Gruss von Girli

Karl Retter
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Karl Retter »

Girli, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.
Einen Super Tag habt ihr dort erlebt. Ich freu mich mit Euch beiden.
Das Cafe hat die richtige Größe. Da rückt man zusammen.
Ein toller Pass perfekt gemeistert und nichts kaputt gegangen so soll es weitergehen.

Euch viel Spaß weiterhin ohne Pannen und Schrammen wünscht
Karl :superfreu:

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wolfgang2011
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von wolfgang2011 »

Was soll man sagen , ihr seit einfach nur gut drauf ,
Und Respekt :respekt: :respekt: :respekt:
LG
Wolfgang2011

...eine Inno kommt selten allein:
eine Silber , eine Weiß
Schaltplan Inno : viewtopic.php?p=91512#p91512

Filstalwaver
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Filstalwaver »

Mein lieber Scholli!
Seid´s scho rechte "Gwaltsweiber." (In schwäbischer Mundart 100 % positiv besetzt)
Alles Gute weiterhin.
Gruß Hans.
p.s. War heute mit meinem 80-jährigen Kameraden (36-jährige Africa Twin) nur im Großen Lautertal unterwegs) aber Spaß hat´s g´macht.

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Chaosengel
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Chaosengel »

5.. August 2024

Gestern war Klostertag. ;)

Also erstmal sind wir wieder Richtung Tiflis gefahren. Nicht direkt nach Tiflis, aber Richtung Westen und da kommt man dann über die Autobahn wieder nördlich an Tiflis vorbei. Da sind wir dann auch wieder an dieser coolen Raststätte vorbei gefahren, die wir auf dem Hinweg auch schon gesehen hatten. Für mich als Fan der brutalistischen Architektur ein absolutes Highlight. :superfreu:
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Das ist übrigens nicht aus sowjetischen Zeiten, sondern das ist Neuzeitbrutalismus. :sonne:

Wir haben dann da auch gleich mal georgisches Fastfood gegessen.
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Dann weiter Richtung Kutaissi vorbei an Tchiatura
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Da ist noch dieses Kloster in den Berg gebaut. Direkt an der Hauptstraße führen die Stufen hinauf.
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Von oben hat man eine schöne Aussicht
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Dann sind wir weiter an diesem sowjetischen Denkmal vorbei
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Zur Kazchi-Säule
კაცხის სვეტი
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Da oben ist ein Kloster und da führt eine Leiter hinauf. Im Internet steht, dass zweimal pro Woche ein Mönch dort hoch klettert. Für die Öffentlichkeit ist das leider nicht zugänglich. Aber den Hof und ein kleines Museum konnten wir anschauen.
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Sehr schön und idyllisch dort. :D

Dann ging es noch weiter bis Kutaissi, ein Ort mit schönen historischen Gebäuden und einem unglaublich schönen Brunnen.
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:sonne: Kleines Moped, aber große Ziele - THINK BIG! :sonne:

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Girli
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Girli »

Karl Retter hat geschrieben:
Di 6. Aug 2024, 13:37
Girli, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.
Ich dank Dir Karl! :prost2:

Für morgen heißt es jetzt wieder einmal Wecker stellen. Es geht weiter nach Mestia und unsere Ketten lechzen schon wieder nach Öl.
Gruss von Girli

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Chaosengel
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Chaosengel »

6. August 2024

Diesen Tag verbrachten wir nach dem Frühstück getrennt. Claudia in Kutaisi mit Entspannung und etwas Sightseeing, und ich bin nach Tskaltubo gefahren, ein kleinerer Ort etwa 15 Kilometer nördlich von Kutaisi. Dieser Ort war einer meiner persönlichen Highlights, das liegt an meinem speziellen Interesse für Lost Places und deren Geschichte. Tskaltubo hat nämlich eine sehr interessante Geschichte. Dieser Ort war einer der beliebtesten Urlaubs- und Kurorte der ehemaligen Sowjetunion. Hier gab es damals riesige Sanatorien, die heute bis auf eins alle verlassen sind. Ihre Ruinen erzählen aus vergangenen Zeiten.

Dieses alte Hotel lag als erstes auf meinem Weg
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Das Treppenhaus
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Da gibt es noch ein wunderschönes sowjetisches Mosaik
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Oben auf dem Dach
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Als nächstes war ich beim Sanatorium Medea
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Es wirkte ein bisschen wie ein Angkor Wat aus der Neuzeit
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Das Legends Tskaltubo Spa Resort ist das einzige Kurhotel aus diesen Zeiten, das restauriert wurde und heute noch in Betrieb ist, zumindest ein Teil davon
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Hier war auch Stalin mehrmals im Urlaub. Das hier war seine Suite
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Das war meine kleine Zeitreise in die Sowjetunion :sonne:
:sonne: Kleines Moped, aber große Ziele - THINK BIG! :sonne:

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Girli
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Re: Abenteuer Georgien 2024

Beitrag von Girli »

07. August 2024

Kutaisi - Zugdidi - Grenze zu Abchasien - Jvari - Baustelle zwischen Wasserfall und Mestia - Mestia

Unser heutiges Ziel ist das Bergdorf Mestia. Das Frühstück bestand lediglich aus Kaffee aus der Dose, einem Energiedrink namens "Burn" und Drinkjoghurts. Kein Wunder, dass wir bereits in Zugdidi, nach etwas über einhundert Kilometer schon wieder auf der Suche nach einem Restaurant waren.

Uns war so heiß in unseren Motorradklamotten, dass wir dem in unmittelbarer Nähe vom Zentrum gesichteten Mc Donalds ausnahmsweise mal den Vorzug gaben. Die Order funktioniert wie bei uns über die Bestellautomaten.
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Mit der Sprachauswahl georgisch/englisch bekommen das auch wir auf die Reihe. Bezahlt werden kann danach in cash an der Kassa. Wir essen drinnen im klimatisierten Lokal, draußen ist es uns jetzt um die Mittagszeit viel zu heiß.
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Immer wieder verblüfft mich, das es Menschen gibt, die diese georgische Schrift lesen können. Für uns jedes Mal wieder ein Ding der Unmöglichkeit. :lol:

Janni denkt laut darüber nach, dass es von hier aus eigentlich nur wenige Kilometer bis zur abchasischen Grenze wären. Wenn wir schon nicht passieren dürfen, könnten wir doch einen Abstecher dorthin machen. Sind ja nur ein paar Kilometer. Also nix wie los!
Am angrenzenden Parkplatz der Doppelschranke vom Grenzübergang stehen unzählige Fahrzeuge. Es dürfen hier nämlich nur Busse und Fahrzeuge mit "Sondergenehmigung" weiter fahren. Wir stellen unsere Mopeds ab und steuern direkt den Polizeiposten an.
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Vielleicht dürfen wir ja einige wenige Meter zwischen den beiden Grenzen das sogenannten Niemandsland betreten. Ein Beamter verschwindet mit unseren Pässen in den Posten, um uns eine Weile später mitzuteilen, dass das auf gar keinen Fall geht.
In der Zwischenzeit hatten wir Zeit, die etwas seltsamen Vorgänge zu beobachten. Die Fahrzeuge, die hier überhaupt passieren dürfen, haben alle jeweils ein georgische und abchasisches Nummernschild. Wir staunten nicht schlecht, als die Fahrer der Fahrzeuge, die nach Georgien einreisten, vor der Schranke die Abchasischen abnahmen, während sich darunter bereits direkt das georgische Kennzeichen befand. Das Abchasische wurde nur durch zwei Kabelbinder gehalten. Scheint legal zu sein, denn das funktioniert alles direkt vor den Augen der Polizei. Es darf wohl in Georgien kein abchasisches Auto fahren und auch anders herum nicht. Wie gesagt, wir haben dieses Prozedere mehrfach beobachten dürfen. Wir sitzen noch ein Weilchen auf unserer Bank an diesem Schranken im Schatten und rätseln über den Sinn dieser ganzen Aktion hier. Schon seltsame Früchte, die die Politik hier hervor gebracht hat. Aber die Menschen finden früher oder später immer einen Weg, sich wieder begegnen zu können. :D

Für uns heißt es wieder zurück auf die Bundesstraße Richtung Mestia.
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Als wir in der Region von Jvari an einem Monument halten, nähert sich einer der in Georgien unzähligen Straßenhunde.
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Teilweise bis auf die Knochen abgemagert, besonders die, die nicht in der Stadt versuchen, irgendwie dem Hungertod zu entkommen. Wir haben in Kutaisi in einem größeren Supermarkt Hundefutter zu je 600 Gramm gekauft und werden die kommenden Tage bei Gelegenheit wieder aufstocken, damit wenigstens ein paar dieser Geschöpfe sich einmal im Leben den Bauch voll schlagen können.
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Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Wasserfall, der sich direkt neben der Straße befindet, die einem langgezogenen malerischem See folgt.
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Hier legen wir eine weitere kurze Pause ein, erfrischen an dieser Quelle unser Gesicht, unsere Hände, es tut gerade so gut, am liebsten würde ich mich mit der kompletten Montur in das Bachbecken setzten.
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Wenige Kilometer entdecken wir das nächste Hundi, stoppen direkt nach einer Brücke, die uns über den Fluß bringt, dem wir stetig folgen. So eine ganze Packung Futter ist im Nu verputzt.
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Knappe vierzig Kilometer später geht erst einmal nichts mehr. Ein Betonmischer verstellt quer die noch freie Spur um den Beton in die aufgezogenen Verschalungen zu gießen. Also warten, bis der Mischer geleert sein wird. Ein kleiner Stau bildet sich, aber nach etwa 20 Minuten kann die eine Spur wechselseitig wieder befahren werden. Die Straßen hier in den Bergen werden nach und nach aufwändig gesichert und zum Teil werden auch komplett Streckenführungen mit Betonbelag versehen. Hänge müssen großflächig abgetragen werden. Diese Männer hier am Straßenbau sind für mich so etwas wie Helden, allein schon krass was hier an Geröllmassen bewegt werden muß, nicht ungefährlich.
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Die Landschaft, ja der ganze Streckenverlauf ist einmalig schön. So genial, das wir gar nicht realisieren, dass es schon wieder fast 21 Uhr ist, als wir in Mestia eintreffen. Wir finden spontan ein nettes privates Quartier, essen in der Nähe noch eine Kleinigkeit und fallen nicht viel später zufrieden in unsere Betten.
Morgen gibt es zum ersten Mal seit unserer Reise ein Frühstück direkt von unserer Hausherrin, geht's uns guat!
:sonne:
Zuletzt geändert von Girli am Mo 12. Aug 2024, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss von Girli

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