01.09.2021
Edolo – Passo di Gavia – Passo del Tonale – Livo – Meran – Timmelsjoch – Sölden – Kufstein – Salzburg
KM 11.154 – 11.664
07:30 Uhr – Frühstück am Panoramafenster mit Blick in den Garten und die Berge. Ich stopfe alles in mich hinein was nur irgendwie Platz hat, wer weiß wann ich wieder zum Essen komme!
Bezahlt habe ich bereits am Abend, so kann ich meine Sachen ganz entspannt packen und gegen 09:30 Uhr Richtung Pola in die Berge aufbrechen.
10:00 Uhr – Es geht hinauf zum Gavia Pass.
Bei Bilderbuchwetter immer höher und höher bis auf 2.618 m Seehöhe.
10:45 Uhr – Auf dem Schotterparkplatz vor dem Refugio Bonetta stelle ich die Wave zu den Motorrädern.

- Das muss jetzt sein
Die Gästeanzahl ist recht überschaubar, je ein Dutzend Motorräder und Fahrräder sind abgestellt. Im Refugio bestelle ich mir einen Cappuccino und setze mich hinaus in die Sonne.
Genuss pur, bin ganz im jetzt und hier.
https://alpenrouten.de/Gavia-Passo-di-G ... nt181.html
„Das Refugio Bonetta al Passo del Gavia wurde 1959 von der Familie, deren Namen es trägt, in der Nähe gebaut, wo es bereits 1899 eine kleine Herberge für diejenigen gab, die sich in diese Gegend wagten.“
Der Ausblick ist so fantastisch, am liebsten würde ich hier sitzen bleiben wollen.
Aber dann beschäftigt mich der Gedanke bezüglich der weiteren Route. Ursprünglich wollte ich hinunter nach Bórmio und weiter über den Umbrailpass. Auf der Karte sehe ich, dass ich dafür den Weg zum Stilfser Joch nehmen muss. Genau die Strecke bin ich 2019 bereits mit meinem Mann gefahren als wir von der Toskana nach Hause tuckerten. Die Gedanken drehen sich um diese gemeinsame Tour mit unseren Mopeds, Erinnerungen die mich in diesem Augenblick traurig machen. Nein, ...das kann ich nicht alleine. Ich folge meiner inneren Stimme die mir leise sagt, kehr um.
Doch bevor ich aufbreche, steige ich hinauf auf den vom Refugio gegenüber liegenden Felsen auf ein kleines Plateau und es kommt mir vor dem Himmel nach zu sein.
11:50 Uhr – Aufsitzen und los!
12:50 Uhr – Passo del Tonale – 1.883 m Seehöhe – Besuch des Ossarium 1. Weltkrieg
„Die Gedenkstätte wurde 1924 als «heilige Einzäunung» eingeweiht und 1933 vergrößert und zu einem Ossarium umgebaut. Hier liegen 847 Soldaten, die aus umliegenden Friedhöfen exhumiert wurden. Der Grundriss ist quadratisch mit einer halbrunden Apsis, an den Seiten 2 Treppen, die auf eine Terrasse führen. Hier steht eine Kopie aus Bronze der Vittoria Alata aus Brescia, deren Blick dem Trentino zugewandt ist.“
https://www.bikerdream.de/highlight/it/ ... epass.html
14:20 Uhr – Kurz nach Livo tanke ich voll und entdecke an der nächsten größeren Weggabelung eine Bank im Schatten. Ich fahre schon länger ein paar Pfirsiche mit mir herum, genau das Richtige jetzt. Mir ist nämlich gerade so rrrichtig heiß.
14:50 Uhr – Wenig später treffe ich auf eine Gabelung zur SP86 und halte mich links Richtung Proveis. Weiter über Lana bis nach Meran. Kurz nach dem Ortschild von Meran steht eine große Tafel mit der Aufschrift „Partnerstadt Salzburg“ mit den beiden Wappen der Städte. Wusste ich gar nicht, schau schau, wieder was gelernt.
Während ich so durch Meran schlendere, halte ich Ausschau nach einem Supermarkt um günstig ein paar Getränke auszufassen. Da wo ich lang fahre ist aber irgendwie keiner zu sehen und suchen will ich dann auch nicht.
Also geht es ohne Stopp weiter bis St. Martin in Passeier. Dort befindet sich direkt an der Bundesstraße nach Sterzing ein schöner Rast- und Spielplatz. Hier sind wir schon mit den Kindern, als wir noch zu viert mit dem Bulli unterwegs waren, gerne gestrandet.
Urige Picknicktische, Toilettenhaus und jede Menge Schatten, kann ich nur empfehlen.
16:30 Uhr – Es wird jetzt endlich einmal ordentlich gegessen, die letzte Flasche Johannesbeersaft in einem Zug geleert. Ich checke mit Google Maps den weiteren Streckenverlauf. Die Differenz zwischen den beiden möglich Routen, via Sterzing oder via Timmelsjoch beträgt ja nur 50 Kilometer. Also ganz klar, es geht übers Timmelsjoch denke ich. Dummerweise habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht gecheckt, dass ich für Österreich und Deutschland die Autobahn nicht ausgeschlossen habe. Die Kilometerangaben waren dadurch etwas weniger, um es einmal vorsichtig ausgedrückt zu haben.
Diese Pause tat auf jeden Fall richtig gut, es kann weiter gehen.