Mein Leben als.......

Über was man sonst noch redet
Horst.Honda

Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Horst.Honda »

@Tranberg

Er ist sehr auf seine eigene Wahrnehmung eingeschränkt und interpretiert gelesenes oft bewusst falsch. Da er mitlerweile auf alle meine Beiträge so reagiert, mich moralisch zurechtweisen will und ich offensichtlich sein aktuelles Foren-Feindbild bin, kann ich halt auch nur darauf reagieren .. bestimmt nicht immer in der nettesten Form und das tut mir auch leid.

Ich würde mir wünschen, dass er 2 x nachdenkt bevor er gewisse Dinge schreibt. Das täte ihm selber bestimmt auch gut, denn Ärger macht nur unnötig Falten und verkürzt unsere Lebenszeit, oder etwa nicht ?

Gutes Beispiel HIER, ich schreibe etwas lustiges, über ein Bild, ein kleiner Gag am Rande (anhand der Smilies gut zu erkennen und ich glaube auch sonst hält mich hier niemand für so bescheuert ?!) und er reagiert so darauf.

Sowas lese ich dann und denke bei mir, meine Güte wie kann man nur so eingeschränkt und verbissen darauf reagieren, schliesslich ist das ein Moped Forum, wir wollen nur unseren Spass haben und uns nebenbei über Technik unterhalten (manche eben andersrum) und sollten uns schon gegenseitig nett behandeln.

Und nein, Nett ist nicht die Schwester von Shice ;)

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Innova-raser
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Innova-raser »

Zwei Jahre später – ein Lebenszeichen

Unglaublich, aber es sind bereits zwei Jahre vergangen, seit ich hier das letzte Mal etwas geschrieben habe. In dieser Zeit ist viel passiert – zum Glück überwiegend Positives. Wir haben einiges erreicht, im wahrsten Sinne des Wortes: Wir haben viel geleistet, und es hat uns auch viel abverlangt.

Kurz zur Einordnung für alle, die mich (noch) nicht kennen oder erst seit Kurzem mitlesen:

Ich – beziehungsweise wir, meine Frau und ich – sind vor rund zehn Jahren ausgewandert. Wir haben damals unseren gesamten Besitz verkauft und das, was sich nicht verkaufen liess, verschenkt. Unser neuer Lebensmittelpunkt liegt seither auf den Philippinen, genauer gesagt in den Visayas, also der Region VII. Mitgenommen haben wir kaum mehr als das, was wir im Kopf und im Herzen trugen: Erinnerungen, Träume und Hoffnungen. Nicht alles hat sich so entwickelt, wie wir es erhofft oder geplant hatten.

Das wahre Leben hat uns schnell eingeholt und uns die Augen geöffnet: Wir haben erkannt, in welch geschützter und privilegierter Welt wir vorher gelebt hatten. In den über 20 Jahren, in denen ich nun eng mit den Philippinen verbunden bin, durfte ich viel von den Menschen hier lernen. Eines der wertvollsten Dinge: Resilienz. Oder, etwas salopp gesagt: Wenn man hinfällt, steht man wieder auf, klopft den Staub ab und macht weiter.

Genau das haben wir getan – und es hat funktioniert. Mit Gottes Hilfe und dank wunderbarer Menschen, die uns unterstützt und Verständnis gezeigt haben. Dafür sind wir zutiefst dankbar. Solche Unterstützung ist unbezahlbar – weit mehr wert als jedes Geld.

Was ist passiert? Wir hatten auf einem unserer Grundstücke ein kleines Resort aufgebaut – nichts Exklusives, sondern ein Ort für die lokale Bevölkerung und eine Einkommensquelle für einen Teil unserer Familie. Das Ganze entstand eher ungeplant. Es war mehr ein Flickwerk als ein durchdachtes Konzept.

Dann kam der Dezember 2021. Supertaifun Odette fegte über unser Gebiet hinweg – und zerstörte alles! Sämtliche Bauten, das Inventar – alles wurde buchstäblich hinweggefegt. Zurück blieb nur „verbrannte Erde“.

Für uns war das ein Schock. Die gesamte Investition stammte ausschliesslich von meiner Frau und mir. Der entstandene Schaden lag im sechsstelligen Eurobereich – ohne irgendeine Versicherung, die dafür aufgekommen wäre.

Jetzt, Mitte 2025, sind wir endlich so weit, dass zumindest die Schäden ausserhalb des Resorts grösstenteils behoben sind.

Das Resort selbst blieb lange ein heikles Thema, über das wir viele – auch kontroverse – Diskussionen führten. Meine Frau wollte das Grundstück verkaufen. Die Lage ist traumhaft, und es lagen uns Angebote vor, die teilweise so hoch waren, dass ich sie kaum fassen konnte. Letztlich habe ich mich durchgesetzt – und einige Angebote verliefen sich glücklicherweise im Sand.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben das Resort komplett neu aufgebaut. Diesmal mit einem durchdachten Masterplan und einem klaren Konzept. Alles wurde in massiver Bauweise errichtet. Heute umfasst das Resort ein Restaurant mit Küche, einen grossen, gedeckten Biergarten mit Dachterrasse, einen Kinderspielplatz sowie einen weitläufigen Park mit verschiedenen Einrichtungen und Sitzgelegenheiten.

Was noch fehlt – und was wir gerade jetzt in Angriff nehmen – ist das neue Resthouse. Auch dieses wird grösser, komfortabler und funktionaler als das alte. Heute habe ich die ersten Fotos von den aktuellen Bauarbeiten erhalten. Es ist ein grosses Projekt, das uns nochmals viel Zeit und Geld kosten wird. Wir rechnen mit einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren. Geplant ist unter anderem ein kleiner Swimmingpool für unsere Gäste – sofern es das Budget erlaubt.

Um die Finanzierung zu sichern, sind meine Frau und ich zurückgekehrt und arbeiten wieder. Ich übe meinen ursprünglichen Beruf, den ich über 30 Jahre mit grosser Leidenschaft ausgeführt habe, heute nicht mehr aus. Stattdessen habe ich mich einem ganz anderen Bereich zugewandt – mit deutlich geringerem Einkommen.

Trotzdem befinden wir uns in einer sehr komfortablen Situation und in einem unterstützenden Umfeld, das all dies überhaupt erst möglich macht.

Mein offizielles Pensionsalter steht (leider) kurz bevor. Aber da ich meinen aktuellen Job sehr liebe – ich lebe gerade einen Kindheitstraum – und wir unser Projekt auf den Philippinen fertigstellen möchten, werde ich wohl noch ein wenig weiterarbeiten. Allerdings nicht mehr das ganze Jahr über, sondern jeweils für einige Monate am Stück.

Soviel mal zu mir und diesem Thread hier. Gerne kann ich, wenn es wirklich jemanden interessiert, ein wenig aus dem täglichen Leben und dem Betrieb vom Resort erzählen. Wir habe es im Februar dieses Jahres wieder eröffnen können.
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sholloman
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von sholloman »

Schön wieder von dir zu hören :prost2: :up2:
Bilder sagen mehr als tausend Worte :sonne:
Wave' d gerade... :inno2:
Gruß Steffen
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Innova-raser »

Ein erster Einblick in die aktuellen Arbeiten

Zuerst einmal ein paar Bilder von den derzeit laufenden (Vorbereitungs-)Arbeiten für das neue Haus und seine Anbauten.

Momentan wird das Grundstück gesäubert, auf dem früher das alte Haus stand. Viel ist davon ja nicht mehr übrig. Dennoch müssen die verbliebenen Fundamente und anderen Überreste vollständig entfernt werden. Auch das gesamte Gelände wird gründlich geräumt – denn die Natur ist beeindruckend kraftvoll und holt sich in rasantem Tempo alles zurück.

Deshalb heisst es jetzt: zuerst aufräumen, alles vorbereiten – und Raum schaffen für das Neue.

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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Innova-raser »

Und zum Schluss noch ein Hinweis:
Für alle, die über ein Facebook-Konto verfügen, hier ein kurzes Video, das ein Gast von uns erstellt hat. Es zeigt, was wir in den vergangenen Jahren wieder aufgebaut haben:

https://www.facebook.com/reel/4107903516119668

Bei uns zu Hause ist Facebook ein wesentlicher Bestandteil des Alltags, da auch die Behörden über diese Plattform kommunizieren. Strassensperrungen, Warnungen und ähnliche Mitteilungen werden dort veröffentlicht. Zudem wird Facebook intensiv für kommerzielle Zwecke genutzt.

Sollte der Link Probleme bereiten dann werde ich versuchen diese kurze Sequenz anderweitig zur Verfügung zu stellen.

Viel Spass und ich freue mich euch auf dieser Reise mitnehmen zu dürfen..... :up2:
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Yala
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Yala »

Wow !!

Das sieht aber wunderschön aus.

Lebt Ihr wieder in Europa, oder weiterhin auf den Philippinen ?
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melibokus
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von melibokus »

Danke dir für die ganzen Infos !!! Ich habe oft an euch/ doch gedacht.
Alles weg, auch das schöne Rundhaus oben.
Aber der Plan ist gut, auch das das Traumgrundstück noch da ist.
Gute Arbeit Andi! (Weitsicht ist's! UND ne Sicherheit für die Familie die sich in Notzeiten immer versilbern lässt .)

Gutes Gelingen und Gesundheit euch allen !

:superfreu: :prost2:
Grüße Hans

Nochn nettes Foto:
... Kannste ja Mal googeln ... Tschüss & Gruß
... Kannste ja Mal googeln ... Tschüss & Gruß
Nachdenklich... Ich denke auf die alten Tage lass ich nach Lektüre Facebook auch in mein Leben (ansatzweise oder so mit anderem Babbelpfohn...
) Awwer bevor isch misch uffresch isses mir liewer egal. I.d.irgendwie, hurz) :lol:

Brett-Pitt
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Brett-Pitt »

Moin Raser,

ich drück dir die Daumen.

Neu-Auf-Bau? Watt iss denn nu mit
Solar-Strom, Regenwasser-Nutzung, Low-Tec-Kühlung?
Alte Coach-Weisheit von 1954 ausse Schweiz:
"Nach dem Taifun ist vor dem Taifun"

Weiterhin-wankt-keiner-im-Wankdorfstadion,

Asmara-Pit
(... kenne die Situation ein wenig. Wollte Solarenergie nach
Eritrea bringen unn nebenbei mit Vorkriegs-Guzzis Touren
anbieten. Es kam nur indirekt bis zu Atmos-Fair-Zertifikaten.
Dann drehte der Diktator völlig durch. Erstes Jahr nach der
Befreiung? "Ideen-Sammeln" Zweites Jahr? "Sie üben noch"
Drittes Jahr? "Jemand sollte den Hund erschiessen" ...
Keiner schoss aus dem Hintergrund. Leider, deshalb dorten
seit 30 Jahren das "Nordkorea-von-Afrika" ...)
Den jährlichen Flug über den Indik (13 to. CO2) kann man weder
mit Eigenstrom-Auto noch mit Nullenergie-Haus kompensieren !!!

Mauri
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Mauri »

Super Sache Inn Raser das ihr das Paradies entschlossen wieder aufbaut :superfreu: Wünsche viel Kraft, gutes Gelingen und eine schöne Zeit :sonne: :inno2:
Gruß Mauri !

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Bastlwastl
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Bastlwastl »

Hallo Andi
Schön hier mal wieder was von dir zu Lesen !

mich würde interessieren wie es den mit dem Roten Riesen in der Nachbarschaft so aussieht?
machen die immer noch Druck auf See , bzw. bekommt ihr da überhaupt was mit ?


viel gluck und gutes gelingen bei all euren Vorhaben :up2:

gruß Basti

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Innova-raser
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Innova-raser »

Brett-Pitt hat geschrieben:
Mo 14. Jul 2025, 11:46
Moin Raser,

ich drück dir die Daumen.
Vielen Dank! Much appreciated!!
Brett-Pitt hat geschrieben:
Mo 14. Jul 2025, 11:46
Neu-Auf-Bau? Watt iss denn nu mit
Solar-Strom, Regenwasser-Nutzung, Low-Tec-Kühlung?
Alte Coach-Weisheit von 1954 ausse Schweiz:
"Nach dem Taifun ist vor dem Taifun"
Wir haben ja schon sehr lange mal darüber diskutiert. Damals war es keine Option weil finanziell nicht interessant. Nun, die Technik, die Zeit und die Marktwirtschaft schreitet voran. Solar ist bei uns mittlerweile ein wichtiges Thema. Ich komme, im anderen Thread, mal darauf zurück.

Regenwassernutzung. Das ist aktuell bereits in Betrieb. Auch darüber werde ich, an anderer Stelle berichten. Wir wollen, soweit wie möglich und soweit wie wir es finanzieren können, solche Dinge integrieren. Mehr an anderer Stelle.
Bastlwastl hat geschrieben:
Mo 14. Jul 2025, 12:55
Hallo Andi
Schön hier mal wieder was von dir zu Lesen !
Vielen Dank für das Interesse. Es war mir einfach ein Anliegen hier wieder anzuknüpfen da ich weiss dass es ein paar Leser interessiert hat. Und da ich kein Youtuber bin und mir das bislang eher ein Greuel ist, schreibe ich es halt hier. In Altväter Sitte .
Bastlwastl hat geschrieben:
Mo 14. Jul 2025, 12:55
mich würde interessieren wie es den mit dem Roten Riesen in der Nachbarschaft so aussieht?
machen die immer noch Druck auf See , bzw. bekommt ihr da überhaupt was mit ?
Das ist ein sehr heikles Thema und schwieriges Thema. CN macht extrem Druck und nimmt den PH Gebiete weg die nach allen Regeln und Konventionen den PH gehören! Sie attackieren mit ihren Kanonenbooten die kleine Bambusschiffe der Fischer ohne Rücksicht auf Verluste!
Es gibt immer wieder, ja fast täglich Vorfälle dieser Art. CN agiert äusserst aggressiv und setzt sich über jedes internationale Recht hinweg.

Unterstützt werden die Ph von den USA, Japan, AUS und auch Taiwan. Aber es ist äusserst komplex und, vergleichbar dem Konflikt in Osten von Europa. Es stehen da extreme geopolitische Interessen im Vordergrund. Was aber äussert schwierig ist: Die Fischgründe dort oben sind überlebenswichtig für die Fischer die dort oben leben und arbeiten. Eine offen Eskalation käme einem Supergau gleich. Denn aktuell ist die Ost/West Lage äusserst brisant. CN beharrt darauf das TW zu CN gehört und will es sich wieder einverleiben. Obwohl es historisch eigentlich genau gegenteilig laufen sollte.

Wie aber auch mit dem Ukraine Konflikt. Es ist alles nicht so einfach wie es die Medien immer gerne schildern. Es steckt viel, ganz viel mehr dahinter. Und um das zu verstehen, muss man sich lange über Bücher und die Geschichte beugen.

Einfach gesagt: Es ist kompliziert und eine Lösung ist nicht in Sicht. Es bleibt zu hoffen dass es nicht weiter eskaliert.
Bastlwastl hat geschrieben:
Mo 14. Jul 2025, 12:55
viel gluck und gutes gelingen bei all euren Vorhaben :up2:

gruß Basti
Salamt!!!
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Trabbelju »

Wie habt ihr die jüngsten Wirbelstürme überstanden ?
Cebu soll es ja ziemlich getroffen haben, wie war es mit Bohol ?
Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine
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Innova-raser
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Innova-raser »

Ich habe schon sehr lange hier nichts mehr geschrieben. Mir fehlt(e) schlichtweg die Zeit. Aber viel ist passiert da dabei viel Text entsteht habe ich es etwas strukturiert damit, für die Interessierten, das Lesen etwas leichter fällt.


Die Gnade meiner Geburt – und der Weg zurück nach Hause

Manchmal frage ich mich, wie es so weit kommen konnte. Wie die Zeit plötzlich schneller wurde als ich. Wie sie an mir vorbeirannte, ohne Rücksicht auf Pläne oder Träume. Und je älter ich werde, desto klarer wird mir: Die wirklich kostbaren Dinge im Leben sind die, für die man sich Zeit nehmen möchte. Die Menschen, die einen glücklich machen. Die Orte, an denen das Herz zur Ruhe kommt.

Und doch holt mich die Realität ein.
Die Pension klopft bereits an die Türe. Ganz leise, aber unaufhaltsam. Und ich weiss: Es ist Zeit, mich vorzubereiten.

Wie viele von euch wissen, lebe ich nicht mehr dauerhaft auf den Philippinen. Meine zweite Heimat. Der Ort, an dem ich mich zuhause fühle, an dem ich Familie habe, an dem mein Herz bleibt. Ich bin zurück in Europa, um hier das Geld zu verdienen, das wir brauchen, um wieder aufzubauen, was wir verloren haben.

Ein Weg, den ich so nie geplant hatte

Nie hätte ich gedacht, dass mein Leben eine solche Wendung nimmt.
Ich habe Europa damals nicht aus Wut oder Frust verlassen. Im Gegenteil – ich wollte einfach dorthin zurück, wo mein Herz sich daheim fühlte. Aber dann kamen das 7.2-Erdbeben. Taifun Odette. Und weitere Schicksalsschläge.
Und dazu die Erkenntnis, dass mein Erspartes immer schneller schwand, als ich jemals für möglich gehalten hätte. Mir wurde klar: Wenn ich später einmal meine Rente beziehe, möchte ich nicht völlig ohne Reserven dastehen.

Von der eigenen Substanz zu leben – das schmerzte.
Es war nicht das Leben, das ich wollte.

Also kehrte ich zurück. Vorübergehend, wie ich dachte.
Ich wollte endlich die Arbeit machen, von der ich als Kind schon träumte. Eigentlich sollte es nur Teilzeit sein – ein halbes Jahr arbeiten, ein halbes Jahr zuhause auf den Philippinen. Ein schöner Plan.
Aber das Leben, dieses eigensinnige Ding, hatte wieder andere Ideen.

Und so arbeite ich heute 45, 50, manchmal 60 Stunden die Woche. Und ja – ich liebe es. Immer noch.

Das Glück in den kleinen Dingen

Meine Belohnung ist nichts Materielles.
Es ist ein Gefühl:
Dass mein Leben sich gelohnt hat.
Dass ich erfüllt bin.
Dass ich dankbar sein darf – selbst für die Regentage.

Denn ohne Regen weiss man die Sonne nicht zu schätzen.

Unser kleines Paradies

Gemeinsam – meine Frau, meine Familie und ich – haben wir viel erreicht. Mehr, als wir je erwarten konnten. Mit eigener Kraft, harter Arbeit und unerschütterlichem Willen haben wir unser kleines Refugium wieder zum Leben erweckt. Heute strahlt es stärker als je zuvor. Und wir mit ihm.

Wir haben Fehler gemacht, ja.
Aber wir haben daraus gelernt.
Und nach jedem Rückschlag sind wir wieder aufgestanden. Immer.

Heute ist unser Resort zurück.
Es ist ein Ort geworden, der weit über unser kleines Städtchen hinausstrahlt.
Ein Ort der Freude – für andere, nicht für unseren Geldbeutel.

Das, was wir „zurückbekommen“, ist nicht Geld, sondern etwas viel Wertvolleres:
Lachen. Begegnungen. Dankbarkeit.
Leben.

Der nächste Traum: das Resthouse

Jetzt steht der Wiederaufbau des Resthouses an. Die Pläne sind gemacht, die Baubewilligung ist unterwegs, die Handwerker stehen bereit.
Was fehlt, ist das Geld.
Es wird teuer – sehr teuer.
Aber wir wollen es richtig machen. Nachhaltig. Zukunftsorientiert.
Ein zweistöckiges Haus, unten einfache Zimmer mit Komfort.
Oben eine grosse Wohnung mit weiter Dachterrasse.
Dazu eine Function Hall für Feste – denn die Menschen dort lieben es, das Leben zu feiern.

Und dann kommt wieder das Leben dazwischen

Meine Frau wurde auf der Arbeit um 20 % zurückgestuft. Organisatorische Gründe, heisst es. Das tut weh – nicht nur emotional, sondern auch finanziell.
Sparen können wir kaum mehr. Wir leben bereits sehr bewusst und sparsam.

Die Mieten hier in der Region?
Völlig verrückt.
Noch nie in meinem Leben habe ich so viel für so wenig bezahlt. Aber es war das günstigste Objekt weit und breit.

Ich selbst fahre kein Auto mehr. Meine Frau braucht eines, und da haben wir eine zuverlässige, bescheidene Lösung gefunden. Für mich reichen meine zwei kleinen Hondas – die Vision für den Alltag, die SH300 für die seltenen Momente, in denen ich es weiter wage. Beide gekauft, als ich sie mir gerade noch leisten konnte. Und beide erfüllen sie ihren Zweck perfekt.

Über das Glück der Geburt

Oft denke ich darüber nach, wie viel in meinem Leben der Gnade meiner Geburt zu verdanken ist.
Ich bin privilegiert.
Ich konnte immer arbeiten, musste nie hungern.
Ich durfte reisen, lernen, leben, träumen.
Ich hatte Zugang zu Bildung, zu Gesundheitsversorgung, zu Möglichkeiten, die für viele Menschen auf dieser Welt unerreichbar sind.

Und genau deshalb geben wir zurück.
Nicht, weil wir müssen.
Sondern weil wir dankbar sind.
Weil wir wissen, dass unsere Realität keine Selbstverständlichkeit ist.

Die Philippinen – mein zweites Herz

Dieses Land hat mich geprägt wie kaum etwas anderes. Seine Menschen, seine Kultur, seine Wärme. Sie haben mich reich gemacht – nicht finanziell, sondern im Herzen.
Sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.

Und für diese Menschen, für dieses Land, für diese Liebe, arbeite ich.
So lange ich kann.
So lange mein Weg noch reicht.

Ich möchte mit niemandem tauschen.
Kein jüngerer Mensch dieser Welt könnte mich dazu bringen.
Nur die Jahre, die er noch vor sich hat – ja, die hätte ich gerne.

Denn, so erstaunlich es klingt:
Das Leben wird immer schöner, je älter ich werde.

Item…

Heute ist der 1. Advent. Ein Moment der Besinnlichkeit.
Ein guter Moment, um ein paar Eindrücke zu teilen – Bilder aus unserem kleinen Paradies, das wir mit Herzblut wieder aufgebaut haben.
Diesmal mit einem klaren Plan und den Erkenntnissen aus der Vergangenheit.

Der letzte Sturm, der über unsere Insel gefegt ist – einer, der Menschenleben gefordert hat –, konnte uns diesmal nichts anhaben.
Und doch ist es schwer, das Leid zu sehen, das er anderen gebracht hat.

Darum, hier:
ein paar Impressionen aus unserem kleinen, wiedergeborenen Paradies.

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Und hier noch ein kleines Video von einem usere Gäste das er auf unsere FB Seite veröffentlicht hat:

https://youtu.be/MfxAVnUmIDw
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Mauri
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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Mauri »

Schön von dir zu Hören und das es dir und Familie gut geht.Top auch was ihr wieder aufgebaut habt :up2: Wünsche für die Zukunft alles Gute und schönen Advent :inno2:
Gruß Mauri !

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Re: Mein Leben als.......

Beitrag von Innova-raser »

Vielen Dank, Mauri.

Es freut mich wirklich, dass Interesse an meiner Geschichte und allem, was damit zusammenhängt, besteht. Ich habe mir schon mal überlegt, einen Blog zu starten – einfach um etwas weitergeben zu können. Ich finde es immer spannend, die Biografien anderer Menschen zu kennen. Man kann viel lernen oder sich inspirieren lassen. Es wurde mir auch schon geraten, auf YouTube aktiv zu werden. Dort könne man ja Geld verdienen. Nun, das ist ehrlich gesagt überhaupt nicht meine Welt. Ich finde, ich exponiere mich hier schon genug. Und auch hier sind mir nicht alle wohlgesinnt, wie ich gerade wieder einmal erfahren musste.

Aber das muss ja auch nicht sein. Ich mag auch nicht jeden Menschen. Jenen, die ich nicht mag, gehe ich einfach aus dem Weg. Ich gebe ihnen keinen Raum in meinem Leben. Viele andere können das jedoch nicht, und das kann dann sehr belastend werden. Für mich ist mein Seelenfrieden eines der wichtigsten Dinge im Leben. Parasozialer Ruhm und Anerkennung von anderen Menschen haben für mich keinen grossen Wert – genauso wenig wie Geld.

Ich darf wirklich von Herzen sagen, dass ich sehr, sehr glücklich bin mit dem Platz, an dem ich im Moment in meinem Leben stehe. Ich hoffe, dass mir der ganz grosse Chef noch viel Zeit an diesem wunderbaren Ort schenkt, damit ich das geniessen kann, wofür ich lange an und mit mir gearbeitet habe.

Übrigens zeigt das letzte Bild einen Teil meiner Familie. Das Mädchen rechts im blauen T-Shirt ist Ouch, eines meiner Pflegekinder, über das ich schützend die Hand halte.

Ich wünsche euch allen viel Spass beim Lesen, und neugierde auf alles was noch kommen wird. Es wird alles gut!

In diesem Sinne; einen wunderschönen 1. Advent
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