Das Problem ist, dass dort wo abgeschaltet (oder gedrosselt) wird weit und breit keine Wasserstoff (H2) Anlage in der Nähe ist. Die H2 Anlage für den Keller ist auch nicht Marktreif. Und e-Fuel Anlagen sind noch rarer gesäht.trackcrasher hat geschrieben: ↑Fr 7. Apr 2023, 07:07Wer aber jetzt vorschlägt, aus der nicht verwendeten elektrischen Energie ließe sich Wasserstoff bzw. E-Fuels herstellen, ist er wieder der Böse.![]()
Ich hoffe und vermute, dass es irgendwann halbwegs effiziente, kleine H2 Anlagen gibt die irgendwo in einer Scheune platz finden und angeschmissen werden können wenn der PV/Windstrom mal wieder die Leitung glühen läßt.
Trotzdem darf man einige Punkte zum Thema e-Fuels nicht außer acht lassen:
Beim e-Auto erreicht man etwa 70% Wirkungsgrad, d.h. aus jeder kWh Strom kann nach Umwandlungs und Speicherverlusten 0,7 kWh Strom für Fortbewegung genutzt werden. Der e-Motor ist zum Verbrenner zudem ein vergleichsweise effizienter Motor.
Für E-Fuels ist es erforderlich:
1. Strom aus regenerativen Energien zu nehmen (sonst wären e-Fuels nicht CO2 neutral)
2. mittels Strom in einem Prozess H2 zu erzeugen
3. Kohlenstoff aus CO2 aus der Luft zu filtern (sonst wären e-Fuels nicht CO2 neutral, weil sie ja wieder verbrannt werden)
4. H2 und Kohlenstoff zu verbinden um e-Fuel herzustellen. Bis hierher verbleiben noch etwa 40 (heute) bis 55% (Zukunft) der eingesetzten Energie.
5. e-Fuels Transportieren
6. e-Fuels in einem Verbrennungsmotor zu verbrennen. Dieser ist nun auch nicht gerade für einen wahnsinnigen Wirkungsgrad bekannt weil er vor allem Abwärme produziert.
Anders ausgedrückt: Aus einer kWh Strom wird 0,1 bis (sehr wohlwollende) 0,2 kWh Fortbewegungsenergie. EIne Derartige Energieverschwendung werden wir uns zukünftig wohl kaum leisten können.
Und um das mal in eine Perspektive zu setzen:
Der heutige deutsche(!) Bedarf an e-Fuels nur für Industrie, öffentlicher Nahverkehr, Transportwirtschaft(LKW+Schiff) und Flugzeugen ist 10 mal größer(!) als alles was derzeit weltweit(!) an e-Fuel Anlagen projektiert(!) ist. Unter diesem Aspekt bleiben e-Fuels für privaten Autoverkehr wohl tatsächlich eher ein Wunschgedanke.
Vermutlich wird es also H2 Erzeugeranalgen geben, damit Strom nicht ungenutzt verfällt. Dieser wird aber wohl eher seinen Verwendung in Busse und LKW mit Hybridsytemen (Akku + Brennstoffzelle) zur Reichweitenverlängerung und Dunkelflautenüberbrückung eingesetzt.
