Offenbar mangelhafte Bremsbeläge vorne ab Werk

[eierkopf]

Schönen guten Tag.

Mit der Ende 2022 neu gekauften Vision 110i esp bin ich soweit zufrieden (auch an das vergleichsweise laute Arbeitsgeräusch des Auspuffs/Motors habe ich mich gewöhnt bzw. damit abgefunden), mit einer Ausnahme: Der Bremsanlage. Eigentlich ab dem Neuzustand bremsen diese sehr rauh, es hört und fühlt sich so an, als wäre ein Stein zwischen Belag und Scheibe, oder als würde man mit der Trägerplatte Metall auf Metall bremsen. Nun, der Belag ist freilich noch in augenscheinlich voller Stärke drauf, und Riefen sind in der Bremsscheibe keine zu erkennen. Das Fahrzeug wird fast ausschließlich bei schönem Wetter genutzt (wird´s schmuddelig, muss die Kymco Sento 50 herhalten), also fällt Korrosion auch weg. Etwa alle zwei bis drei Tage muss ich deswegen wirklich brutal bremsen (etwa von Tacho 90 bis 100 bergab auf nahezu null), dann bremst sich es wieder für kurze Zeit so geschmeidig wie es soll, aber dieses nervige rauhe und auch deutlich hörbare Bremsgebahren kommt immer wieder, das habe ich auf inzwischen rund 4000 Kilometern feststellen müssen.

Kennt jemand dieses Verhalten, und sollte ich deswegen auf Garantie antanzen? Oder ist das unnötig, und es gibt sich vielleicht sowieso irgendwann, wenn eine eventuell mangelhafte Schicht der Bremsbeläge (evtl zu große Metallspähne schichtweise verbacken, denn so fühlt es sich an) erst einmal abgetragen ist? Ich bremse eigentlich sehr wenig, weil ich immer vorausschauend fahre, daher nervt es mich schon, alle paar Tage massiv den Anker ziehen zu müssen, nur damit die Bremse so arbeitet, wie sie soll.

[Münchner]

Eigenartig..... vor allem, was ändert eine Vollbremsung für nur kurze Zeit an den Belägen?!?
Da würde ich mir einen Belagtausch (EBC / Lucas etc.) auf eigene Kosten überlegen, mit Garantie wird man nicht weiter kommen, die Bremse geht ja..

[wolfgang2011]

Ab zum Fachhandel, oder selber mal die Beläge ausbauen und anschauen.
Ich habe 50 jh. In der bremsbelagindustrie gearbeitet,
Es ist sehr unwahrscheinlich das etwas falsches in den Belag kommt , aber nicht unmöglich.

[wolfgang2011]

Ab zum Fachhändler oder selber mal die Beläge ausbauen und anschauen.
Ich habe 50 jh. In der bremsbelagindustrie gearbeitet,
Es ist sehr unwahrscheinlich das etwas falsches in den Belag kommt , aber nicht unmöglich.

[eierkopf]

Eigenartig..... vor allem, was ändert eine Vollbremsung für nur kurze Zeit an den Belägen?!?
Da würde ich mir einen Belagtausch (EBC / Lucas etc.) auf eigene Kosten überlegen, mit Garantie wird man nicht weiter kommen, die Bremse geht ja..

Das verstehe ich eben auch nicht - habe neulich gleich mehrfach von 80-90 auf nahe 0 gebremst, völlig grundlos. Hat dann ein paar Tage länger gehalten, und nun schabt das vermaledeite Teil schon wieder so elendig

[Vi5ion]

Hi Eierkopf,
hat meiner von 2018 (gleiche Bremse) auch gemacht, wurde irgendwann etwas besser (oder hab mich daran gewöhnt).
Bis 21tkm, jetzt sind neue drin - aber achtung, das einzige was schlechter wurde ab der Modellpflege 2017 sind die Bremsen.

Nur noch Einkolbensattel statt derer zwei, für die (alte) es auch die TRW Sinter-Beläge gibt
Heißt, die alten sind leider zu lang.

Hab ehrlich gesagt noch nicht auf das Geräusch der neuen Beläge geachtet, was ich jetzt mal tun werde.

[Harri]

Nur noch Einkolbensattel statt derer zwei, für die (alte) es auch die TRW Sinter-Beläge gibt
Heißt, die alten sind leider zu lang.

Was hat den Einkolben / Zweikolben Sattel mit der Bremsleistung zu tun?
Eine Einkolbensattelbremse hat durchaus auch Vorteile gegenüber einer Zweikolbenbremsanlage.
Schau Dir einfach mal den Durchmesser der Kolben, die Fläche der Beläge, den Durchmesser des Arbeitszylinders der Bremspumpe an.
Es gibt dann nicht nur unterschiedliche Materialien für Beläge, sondern auch für Scheiben und unterschiedliche Systeme wie zB Schwimmsattel und Festsattelbremsen. Dann überlege was sich einfacher warten läßt.
Jeder dieser Punkte hat Vor- und Nachteile, sodaß man eigentlich überhaupt keine pauschale Äusserrung nur zu einem der Punkte in den Raum stellen kann.

Nur mal so ein Beispiel wie ein geänderter Nutzungsbedarf eine Änderung der Bremsanlage auslöst.
Bei Autos ist in letzter Zeit, bei den Fahrzeugen die rekuperieren können, sogar wieder ein Rückgang zur Trommelbremse zu beobachten, weil die Scheibenbremsen wegen Wenignutzung einfach kaputtrosten.

[Vi5ion]

Nun, die Bremse wirkt weniger wertig (loisch-weniger Herstellungsaufwand),
man erkennt (optisch) sofort den unterschied,
die Bremsleistung und -dosierung ist schlechter (ja hab den Vergleich),
die Belagfläche ist kleiner.

Muss nicht schlechter bremsen aufgrund des einen Kolbens, tut sie aber!

[Brämerli]

Wobei man schlecht definieren kann. Ich würde sagen es ist schlecht wenn ich das Vorderrad nicht blockieren oder die Bremskraft nicht gut dosieren kann.

Was nützt mir z.B. eine Bremse die "Beisst wie n Schraubstock", sofort das Rad auf rutschigem Belag blockiert statt etwas Hebelweg zu geben bis der Zustand erreicht wird. Auf meiner GR-Tour war ich froh, dass die Wave Bremse nicht zu heftig ist und mein Rad nicht sofort blockiert.

[Vi5ion]

Ganz meine Meinung,
aber wenn man ne Schraubstockbremse a la Bembo gewohnt ist und dann Vision
Muss man sich dran gewöhnen...

Aber vom ersten zum zweit/dritten Vision-Modell ist schon ein klarer Unterschied festzustellen...leider.

[Brämerli]

Ich fand meinen 2017er Vision super. Dass die Bremse hörbar arbeitet hat mich nicht gestört, dafür ist der Antrieb umso leiser. Und der Dyna Starter erst. Bedauere es jetzt schon, dass ich keinen Vision mehr stehen habe.

[Harri]

Ganz meine Meinung,
aber wenn man ne Schraubstockbremse a la Bembo gewohnt ist und dann Vision
Muss man sich dran gewöhnen.

Wenn Du Bembo Bremsen gewöhnt bist, dann ist das wohl sicher ein Alleinstellungsmerkmal, wo hier dann wohl kaum einer mitreden kann.

[Vi5ion]

Gut erkannt

[eierkopf]

Hab ehrlich gesagt noch nicht auf das Geräusch der neuen Beläge geachtet, was ich jetzt mal tun werde.

Es ist ja nicht nur das, sondern auch dieses unangenehme Schaben, man spürt es auch. Fühlt sich an wie beschrieben: Kleiner Stein drin, oder Metall auf Metall. Das verdirbt mir das Fahrvergnügen zur Zeit ziemlich.

Dass die Bremse hörbar arbeitet hat mich nicht gestört, dafür ist der Antrieb umso leiser.

Eben der ist ja auch nicht besonders leise, wenn ich mit der ´99er Yamaha Cygnus vergleiche. Die hat quasi gar nicht gebollert, klang ähnlich wie ein Kühlerventilator, nur ein Rauschen halt. Bei der Vision 110i meint man in ´ner Tiefgarage, dass da ´ne Harley kommt, überspitzt formuliert.

Was hat den Einkolben / Zweikolben Sattel mit der Bremsleistung zu tun?

Den? Der! Nun, direkt wohl nichts. Trotzdem wirkt die Vorderradbremse bei meiner Vision 110i recht zahnlos, aber das stört mich als Wenigbremser eher weniger. Bremst aber deutlich besser als besagte Yamaha (Version mit Seilzugtrommel vorne), deren Bremsleistung ähnlich gut war wie jene einer Schuhsohle auf dem Boden.

[Harri]

Was hat den Einkolben / Zweikolben Sattel mit der Bremsleistung zu tun?

Den? Der! Nun, direkt wohl nichts. Trotzdem wirkt die Vorderradbremse bei meiner Vision 110i recht zahnlos, aber das stört mich als Wenigbremser eher weniger. Bremst aber deutlich besser als besagte Yamaha (Version mit Seilzugtrommel vorne), deren Bremsleistung ähnlich gut war wie jene einer Schuhsohle auf dem Boden.

Wenn Deine jetzige Bremse nicht richtig funktioniert, dann ist was faul.
Man muß sich bei den großen Geschichten zu ein/zwei Kolben nur eins überlegen:
Die in den entscheidenden Punkten baugleiche/bauähnliche zwei Kolben Schwimmsattelbremse der Vision der frühere Version war auch bei der Inno auf der anderen Seite verbaut.
Genauso wurde die in den entscheidenden Punkten baugleiche/bauähnliche Einkolben Schwimmsattelbremse der späteren Vision auch bei Wave /Super Cub 125 auf der anderen Seite eingesetzt.
Die die beide Bremsen fahren und ehrlich sind, merken keinen nennenswerten Unterschied zwischen den beiden Bremsen, wenn sie denn auch in einwandfreiem Zustand sind.