Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

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Done #30
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Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Done #30 »

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Horst.Honda

Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Horst.Honda »

Wo ist dein Kommentar ?
Der korrupte "Bürgermeister" ist das eine, Vergangenheitsaufarbeitung ein ganz anderes.

Zu letzterem: Gedenkstätten haben wir hier mitlerweile mehr als genug. Man muss auch mal nach vorne gehen dürfen ohne sich dauernd an den Scherben der Vergangenheit zu verletzen.

In der Senne wird gerade eine Gedenkstätte für 64 Mios erreichtet, auf einem Areal wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wer wird dahin gehen ? 20 Kilometer entfernt schliessen Schulen, Schwimmbäder, öffentliche Einrichtungen, es fehlt vorne und hinten an Wohnraum. Zu wenig Polizei um die Drogen Clans am Bahnhof zu bekämpfen.

Das ist alles so paradox .. im Ausland lacht man über unsere Politik !

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Done #30
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Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Done #30 »

Ach ja: mein Kommentar:
Gedenkstätten gibt es nicht genug. Und am Geld fehlts nicht. Das ist Whataboutism vom Feinsten
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Es sind aber nicht die Großen, die zum Nachdenken anregen, sondern die unzähligen kleinen. Diese zeigen uns, das Geschichte nicht nur an einer Stelle fernab der eigenen Kirchturmdenke stattfindet, sondern direkt vor unsere Haustür, mit unseem eigen Denken, Handeln oder eben nichtstun.
Wenn ich durch das Elsaß, Vogesen, Champagne, Ardennen und Somme fahre, dann sinkt mein Schnitt erheblich

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Horst.Honda

Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Horst.Honda »

Du meinst also die Kassen sind voll, weiter Geld raushauen für Wiedergutmachung und Gedenken ? Ich denke es ist wichtig auf die Meinung der Jüngeren zu hören, denn die müssen das finanzieren. Wir Alten hatten jetzt genug Zeit zum Gedenken.

Mir wäre Wohnungsbau, neue Jobs und Sicherheit lieber. Und natürlich Frieden, den man aber bestimmt nicht dadurch erreicht, indem man sich immer wieder auf die Vergangenheit besinnt.

Brämerli
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Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Brämerli »

Irgendwie gibt es ja diverse Interessen. Im richtigen Moment sich erinnern, ist immer gut. Irgendwo Trauern, Gedenken können, sicher auch. Der BM vertritt die Gemeinde. Was will die denn? Wollte die damals das Lager? Will die heute eine Gedenkstätte? Sind die Bürger ev. froh, wenn das Kapitel abgeschlossen wird und da Gewerbe hinkommt? Dann könnte der BM ja sogar den Gemeindewillen umgesetzt haben und dabei ist er reich geworden. Das haben Immobiliengeschäfte so an sich, komisches Business. Was fehlt? Man könnte in die Bauplanung eine kleine Gedenkstätte einplanen. 50 Quadratmeter? Der Bürgermeister könnte die generös stiften, das Geld hat er ja nun. Es könnten alle glücklich sein.

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Done #30
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Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Done #30 »

Horst.Honda hat geschrieben:
Do 14. Nov 2024, 20:47
Und natürlich Frieden, den man aber bestimmt nicht dadurch erreicht, indem man sich immer wieder auf die Vergangenheit besinnt.
Wenn man die Vergangenheit als Beispiel hernimmt, wie es NICHT funktioniert, dann können jüngere Generationen daraus lernen.
Dass sie es nicht tun, zeigt leider die Geschichte. Anstatt zu resignieren, kann es nicht genug Gedenkstätten geben.
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Harri
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Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Harri »

@Done
Jeep

@Horst.Honda
Da ist nix paradox und nur der Versuch andere sicher bestehende Missstände vordergründig begründet aufzuführen, muss umso mehr Anlass geben, nicht nur Gedenkstätten zu bauen, sondern auch selber aktiv zu werden und sei es zu widersprechen, meinetwegen auch zumindest nicht zuzustimmen, wenn populistisch Phrasen als vermeintlich allgemeingültig verbreitet werden.
Eine Gedenkstätte ist also keine Wiedergutmachung oder eine Entschädigung für Vergangenes. Es ist eine Investition in die Gegenwart und Zukunft, um aus der Vergangenheit zu lernen. Solange Ablehnungen gegenüber anderen Herkünften oder Religionen überhaupt nur beginnend aufkeimen, besteht Bedarf mit allen Möglichkeiten dagegen anzugehen.


Horst.Honda

Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Horst.Honda »

Kann der Besuch einer Gedenkstätte Antisemitismus verhindern?
Mittlerweile haben wir es bei den Jugendlichen, die Gedenkstätten besuchen, mit einer Generation zu tun, deren Großeltern den Nationalsozialismus meist schon nicht mehr selbst erlebt haben. Hinzu kommt, dass viele wegen eines Migrationshintergrundes ohnehin keinen familiären Bezug zum Thema haben. Eine Kurzführung durch die Gedenkstätte bietet für diese Gruppen keinen Bezugspunkt zum eigenen Leben und bleibt damit wirkungslos.

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Pingelfred
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Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Pingelfred »

Moin,

was mich am meisten stört, für die meisten ist Deutsche Geschichte nur auf den Zeitraum von 1933 bis 1945 reduziert. Der Umgang ist teilweise befremdlich und meine Generation hat sich diesbezüglich nichts zu Schulden kommen lassen. Eher habe ich das Gefühl, das damit nur Kasse von einigen Mitmenschen gemacht werden soll. Eine Gelddruckmaschine auf Ewigkeit.

Ja, ich hätte lieber Sansibar statt Helgoland, stattdessen frönen viele eine Balearen Insel als zusätzliches Bundesland, mit vielen negativen Begleiterscheinungen.

An dem Beispiel des Bürgermeisters kann ich nichts unrühmliches erkennen. Eine Gedenktafel mit QR Code und kleiner Ruheoase zum Gedenken, für die noch lebenden Nachfahren könnte doch integriert werden, mit ein wenig Willen.

In Bremen ist die Erinnerungsstätte am aktuellen Mercedes-Benz Werk in Bezug auf Borgward eher ein Witz, dafür alles was mit Ereignissen des vorherigen Zeitraumes großzügig ausgestattet. Sogar für einen im Polizeigewahrsein verstorbenen Drogendealer gibt es einen nach ihm benannten Platz.

Wer eine Immobilie verkaufen will inseriert doch auch nicht die Schattenseiten, oder in einem Partner-Such-Programm Bilder seiner dritten Zähne auf dem Nachtisch...
Da wird geschönt, das sich die Balken biegen.

Mein Großopa musste sein Medizinstudium abbrechen und war von 39-45 als Sanitäter und Lazarettarzt an Ost/Westfront eingesetzt, musste in Ostpreussen erfahren, nachdem er sich mit einem Fahrrad von Paris bis Königsberg durchschlug, das seine Frau im Bunker durch hüfthohes Wasser, an Lungenentzündung verstorben ist, drei Kinder und nicht mehr wie sie tragen konnten. Kein Gutshof, keine Pferdezucht usw. nix Flucht, Vertreibung aus Ostpreussen war für ihn und unsere Familie ein ständiges Thema. Ein Freund, Graf v.d. Schulenburg bei Braunschweig war dann sein Helfer in der Not.

Diese Erinnerung ist mir als Teil unserer Familienhistorie wichtig, aber ist für niemanden anderen wichtig. Irgendwann ist auch darüber Gras gewachsen.
Die Toten sind Tot, Mahnmale dienen nur den Beteiligten. Siehe Verdun. Im Beinhaus war es befremdlich, hinter jedem Knochen steckte eine Geschichte, Hoffnung, Leid und Freud. Viele Kilometer vorher war 1986 die Landschaft mit Gras überwachsen Dellen, ehemaligen Granattrichtern übersät. Es war beklemmend, ich erfreut über meine neue BMW K100RT in Vollausstattung, jung und voller Energie, und die Umgebung ein Schlachthaus einer ganzen Generation.

Am Hartmannswiller-Kopf im Elsass konnte man durch die alten Stellungen "wandern", das waren originale Mahnmale gegen den Krieg. Sehr beeindruckend mit welcher Energie sich junge Menschen bekämpften, die sich oftmals nicht kannten, und die sich kannten, die alten Männer und Finanziers und Mitglieder der Stahlerben hielten zusammen Kaffeekränzchen (überzogen beschrieben). Ich glaube kein Krupp oder Rothschild ist jemals in einem Krieg getötet wurden.

Jede Medaille hat zwei Seiten.
Gruß Frank
„Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt, Morgen ist heute, Carpe Diem“

Horst.Honda

Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Horst.Honda »

Wir älteren haben alle irgendwo einen Bezug. Mein Opa hat die Teppiche im Führerbunker zusammengerollt, meine Schwester fand das Foto in einem Australischem Geschichtsbuch. Dort ist die Aufklärung über die Deutsche Vergangenheit gleich null, ähnlich wie in den USA und Kanada. Sie dachten A.H. wäre noch an der Macht (das war so in den späten 80ern)

Aufklärung muss in den Schulen beginnen, für uns macht es keinen Sinn mehr. Doch da fehlt sie ! Für wen sollen diese Gedenkstätten denn gut sein, wenn sie niemand mehr begreift ?
...Weniger engagierte Lehrer können den Besuch als lästigen Punkt des Lehrplans abhaken, mit dem sie ihrer Pflicht Genüge getan haben. Entsprechend unvorbereitete Schüler können die Mordstätte als historischen Abenteuerplatz begreifen, ohne sich wirklich damit auseinanderzusetzen. Und die Politik könnte sich zufrieden zurücklehnen – sie hat ja alles vermeintlich Notwendige getan, um den Antisemitismus zu bekämpfen.
Meinung aus der TAZ

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Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Done #30 »

Horst.Honda hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2024, 11:00
Aufklärung muss in den Schulen beginnen, für uns macht es keinen Sinn mehr. Doch da fehlt sie ! Für wen sollen diese Gedenkstätten denn gut sein, wenn sie niemand mehr begreift ?
Genau, wir sind alles alte Säcke, wir sind nicht mehr lernfähig.
Schmeißt die Geschichtsbücher alle weg, lasst kommende Generationen alle Fehler wiederholen.

Manchmal fühl ich einfach nur müde


Viele Gedenkminuten hätten durch Denkminuten vermieden werden können.
Wolfgang Eschker (*1941), dt. Aphoristiker
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Brett-Pitt
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Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Brett-Pitt »

Moin Junx,

"Flucht und Vertreibung war bei uns ein ständiges Thema"

Guter Beitrag. Ende 1944 stand der Russe plötzlich
in Ostpreussen vor der Tür. Warum stand er wohl da?
Weil 1939 der Weltkrieg begann? Weil 1941 die SU
völkerrechtswidrig überfallen wurde? Schon mal was
vom "Hungerplan Ost" gehört?
https://de.wikipedia.org/wiki/Hungerplan

Über Grösse, Ausgestaltung und Kosten von Gedenkstätten
kann man trefflich streiten. Nicht aber über deren Notwendig-
keit. Das hiesige "Zigeunerlager" wurde auch überbaut. Heute
ist da die "Automeile", und Honda verkauft da Motorräder.
Einige Gleise liegen noch vor Ort ... Richtung Osten.

Unsere Generation hat keine Schuld.
Unsere Generation hat aber eine Verantwortung,
damit sich dieser Teil der Geschichte nicht wiederholt.

Im Februar 2025 wissen wir mehr.

FCK-AFD-Pit
Den jährlichen Flug über den Indik (13 to. CO2) kann man weder
mit Eigenstrom-Auto noch mit Nullenergie-Haus kompensieren !!!

Horst.Honda

Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Horst.Honda »

Done #30 hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2024, 11:23

Schmeißt die Geschichtsbücher alle weg, lasst kommende Generationen alle Fehler wiederholen.
das ist genau das Gegenteil von dem was ich geschrieben habe, aber egal .. :wein:

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Ecco
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Re: Vom Umgang mit der eigenen Geschichte

Beitrag von Ecco »

Brett-Pitt hat geschrieben:
Fr 15. Nov 2024, 11:39
Unsere Generation hat keine Schuld.
Doch, anscheinend schon. Die Linken haben dafür das Wort "Kontaktschuld" erfunden :stirn:

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