02.04.2023
Es ist bereits viele Wochen her, dass ich mich mit dem in Almayate angefreundeten Ehepaar aus Dänemark ausgetauscht habe. Schick doch wieder mal ein paar Bilder und frag nach, ob alles gut ist, kommt es mir in den Sinn.
Am nächsten Morgen staune ich nicht schlecht als ich ihre Nachricht las. Sie sind seit gestern auch am Gardasee, in Sirmione, das ist ganz im Süden.
Wir verabreden uns für den 05.04.2023 12 Uhr mittags in Bardolino.
04.04.2023 - Wieder mal Waschtag
05.04.2023 - Bardolino
Warm eingepackt fuhr ich um zehn Uhr vom Campingplatz Maroadi in Torbole los.
Die ostseitige Bundesstraße des Sees war noch komplett im Schatten und als ich nach über einer Stunde in Bardolino ankam, war ich echt durchgefroren. Der Parkplatztreff hat super funktioniert, fast gleichzeitig trafen wir ein.
Wir begrüßten uns auf's Herzlichste, wobei da schon bissal erkennbar war, wer auf beheizten Sitzen anreiste und wer nicht.
"Bitte laßt uns zuerst irgendwo hinein setzen und etwas essen, mir ist sowas von kalt".
Ein kuscheliges Restaurant war schnell gefunden, sogar mit Heizstrahler inside. Für mich bitte zuerst eine große Tasse Tee, anschließend zur Abwechslung anstelle von Pizza & Pasta mal Risotto mit grünem Spargel. Bald nach dem Essen verließen wir zufrieden das Lokal, aber ehrlich, so richtig angenehm warm war mir noch immer nicht.
Das änderte sich aber schnell, als wir nach einem kleinen Spaziergang an einem Cafe einen freien Tisch in der Sonne ergatterten. Nach wenigen Augenblicken begann dort mein Abschälprozess, ein Cappuccino, ein gemischtes Eis und der Aperol Spritz wurden gereicht.
Jaaaa, jetzt ist tatsächlich wieder alles gut!
16:00 Uhr - Abschied und Rückfahrt nach Torbole
Die Temperatur war im Gegensatz zum Vormittag sehr viel angenehmer, ich konnte die Rückfahrt richtig genießen.
06.04.2023 - Der letzte Tag meiner Reise
08:00 Uhr Campingplatz auschecken und los geht's!
Mit gemischten Gefühlen geht es auf der landschaftlich schönen Bundesstraße bis über den Brenner. Die letzten Kilometer unserer Winterreise sind angezählt, der Bulli, die Wave und ich.
Auf der österreichischen Seite nach der Grenze gleich links eine OMV Tankstelle. Ich will jetzt doch auf die Autobahn und kaufe mir eine Vignette.
Als nach ein paar Metern Autobahn auf heimischen Boden im Radio ein langsames Pianosolo gespielt wurde, war ich so ergriffen, Tränen voller Dankbarkeit und Freude liefen über meine Wangen. Wieder zu Hause, ohne Pannen, ohne Unfall, ohne Krankheit, ja nicht einmal ein Schnüpfelchen. Dafür so viele schöne Begegnungen und Momente.
Kurz vor der Europabrücke beglückte mich Ö3 dann mit diesem Song
https://youtu.be/xrmgVd-jUUM
yeahhhh ... und wir mit 50 PS und Rückenwind
Austria, i'm back
Am Inntaldreieck vorbei, auf die A8 Richtung Salzburg. Ja wie geil, es ist Osterreiseverkehr, Stau, ... seit Monaten steh ich erstmals im Stau. Ich schnappe mir das Handy und wähle die Nummer von Hans (ja, noch ein Hans), einem netten Kerl aus BGL/Bayern. Soweit ich zuletzt wußte, wollte auch er zu Ostern bei seiner Familie sein und direkt in einem Rutsch von Spanien nach Deutschland fahren. Wir hatten uns im November in der Schlangenbucht kennen gelernt, von wo aus er dann mehr oder weniger spontan direkt von Algeciras nach Marokko überschifft und dort die Wintermonate verbrachte.
Ich: "Hallo Hans, sag mal wo bist denn du?"
Hans: "Ich fahr grad über'n Irschenberg, und du?"
Ich: "What? Bin grad über'n Samerberg!"
Hans: "Nächste Raststätte raus, ich bin in 15 Minuten bei dir".
Wenig später hocken wir gemeinsam im Restaurant vom Rasthof Hochfelln und glauben das alles jetzt nicht. Jeder berichtet bei einer Tasse Kaffee in Kurzfassung von seinen Erlebnissen, seinen Highlights. Wir treffen uns bestimmt wieder.
17:00 Uhr - Angehörigenbesuch im Pflegeheim
20:00 Uhr - Daheim, endlich. Ich sitze im Bulli, dreh den Zündschlüssel herum, Motor aus. Sitze nur da und begreife nicht, was alles hinter mir liegt und dass meine Reise jetzt zu Ende sein soll.
