Streik gegen den Streik

Über was man sonst noch redet
Harri
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Harri »

@Trabbelju
Du verwechselst da etwas. Es geht im Zusammenleben nicht immer darum irgendwelche Lücken in einem bestehenden Rechtssystem zu finden und diese für sich auszunutzen. Sowie es Andere betrifft, geht das erstmal in den Bereich der Moral und ohne ausdrückliche Begründung/Gesetz wird in einer Gemeinschaft auch ohne formulierte Gesetze, Recht und Unrecht empfunden.
Moral und buchstabengenau ausgelegte Rechtmäßigkeit können also zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe sein.
Das Rechtssystem ist dynamisch und wird auch (leider mit mehr oder weniger Verzögerung) immer dementsprechend wieder nachgebessert.

Das hat jetzt nix mit rechtmäßigem Streik und moralisch verwerflichem zu tun, sondern soll nur den Unterschied zwischen beidem verdeutlichen.
Nehme als ganz einfaches Beispiel die in einer guten Nachbarschaft funktionierende "gegenseitige" Hilfe.
Da gibt es sicherlich auch vielfältige Motivationen.
Entweder macht man das (hoffentlich) mit Spass und aus Überzeugung am Kontakt mit Mitmenschen mit, manch einer vielleicht auch ein bisschen aus Berechnung.
Das gegenseitige Helfen muß auch nicht direkt erfolgen, daß heißt, wenn ich sehe, daß ein Nachbar nicht unbedingt mir, sondern anderen hilft, reicht das für die sowas wie alltägliche Sicherheit gebende Funktion des Systems aus.

Wenn man mal den lebenbedrohlichen Fall rausnimmt, muß nach geltendem Recht niemand einem Nachbarn irgendwie helfen. Er muß aber dann halt in Kauf nehmen, daß er als "Nassauer" aus dem "System" draussen ist und er mit allen Konsequenzen nicht mit, sondern neben (vielleicht auch gegen) den Nachbarn lebt.

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Trabbelju
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Trabbelju »

Harri hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 13:30
@Trabbelju Du verwechselst da etwas.
Bist Du dir da sicher ?

Wenn in einem Rechtsstaat wie unserem eine Streik-Maßnahme legal ist, dann ist das auszuhalten.

Jedes ordentliche Unternehmen hat Plan B.

Das ist bei Berufs-Pendlern oft nicht möglich.
Das wissen die Lokführer, sie streiken trotzdem.

Hier läßt die SBB Deutschland, ein Tochterunternehmen der Schweizer Bundesbahn, mindestens acht Sonderzüge pro Tag zwischen Freiburg und Basel fahren.
Allerdings können die Sonderzüge nur dann fahren, wenn die Fahrdienstleiter nicht streiken, was bei den letzten Streiks der GDL nicht der Fall war.
Nachbarschaftshilfe.
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Done #30
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Done #30 »

Trabbelju hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 12:22
Leuten in Schlüsselpositionen
Warum sollen genau diese Leute nicht für Ihre Interessen kämpfen dürfen? Nur weil es jemanden stören könnte? Was sollen die machen um ihren Forderungen Druckt zu verleihen? Nach Feierabend kurz vor Den Nachrichten kurz auf den Balkon stehen und klatschen? Hat sich ja schon mal bewährt als Wertrschätzung und diejenigen halten es immer noch für ausreichend, dass die Betroffenen damit ihre Familien ernähren können.

:laugh2:

@Harri: Meine Erfahrung ist es, dass jedesmal wenn Arbeitgeber mit so Sprüchen wie "Moral, Anstand, Gemeinschaft" etc um die Ecke kamen es nur darum ging, die Forderungen der Arbeitnehmerseite zu entkräften, ins Lächerliche zu ziehen und den bis dahin uninteressierten Teil der Bevölkerung dagegen aufzuhetzen. Also einfach nichts bezahlen zu wollen.

Schau mal in die aktuellen Tageszeitungen. Hetze, Hetze, Hetze:
Die geht sogar soweit, dass Forderungen verbreitet werden, das Streitkrecht einzuschränken. Man beachte die Wortwahl: "Arbeitskampf der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer nervt ", "Verdi beharrt" , etc
Quelle hier Augsburger Allgemeine von heute.

Im Kommentar: wird nochmal nachgelegt.
"GDL-Chef Weselsky ist auf Krawallkurs", "verhält sich wie ein pubertierender Trotzkopf" "hätte es schon die schiere Höflichkeit geboten" "maßlos übertrieben und eine Zumutung für alle Bahnreisenden." "um des Streikens willen streiken. Koste es, was es wolle."

Ein Roland Freisler hätte es nicht besser formulieren können, lauter Klassiker um "Volksschädlinge" anzuprangern.


By the way: CDU-Mitglied Weselsky hat sich nicht kaufen lassen, er macht das was seine Mitglieder ihm auftrugen.
"Im Tarifkonflikt 2007 war er als Tarifexperte[7] in erster Reihe an den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn beteiligt.[8] Im gleichen Jahr bot ihm die Deutsche Bahn den Posten des Personalvorstandes an, den er ablehnte.[1]

Nicht wie sein aktueller Gegenpart Martin Seiler.

Schauen wir uns doch mal den an: Ein Wendehals und Opportunist vom Feinsten, der seine eigenen Gewerkschaftkollegen seiner eigenen Vorteile wegen verraten und verlassen hat.
oder wie soll man das verstehen:
"Die Bahn hat Seiler mit Bedacht ausgewählt, als sie ihn im November 2017 zum 1. Januar 2018 in den Vorstand des angeschlagenen Unternehmens berief. Der Gedanke dahinter: Seiler versteht selbst als gestandener Gewerkschafter am besten, wie seine Verhandlungspartner ticken.
Elf Jahre arbeitet Martin Seiler für die Deutsche Postgewerkschaft
Der gebürtige Baden-Badener, Jahrgang 1964, arbeitet elf Jahre für die Deutsche Postgewerkschaft, danach noch für kurze Zeit für die Dienstleistungsgewerkschaft verdi, bevor er 2002 die Seiten wechselt und bei der Post ins Management befördert wird."
Bahn-Unterhändler Martin Seiler – der Anti-Weselsky

Ach ja: Seiler hat "2023 fast 1,4 Millionen Euro für seine Tätigkeit erhalten " Mal im Ernst: Seiler ist der Gute, Weselsky der Böse? Ihr glaubt das auch noch?


Noch was zur Berichterstattung über Claus Weselsky vom 26. Mai 2015. Es hat sich inzwischen noch weiter verschärft
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Bernd
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Bernd »

:up2: Done :prost2:

Wenn die Politiker und die Medien alle unisono auf einen eindreschen, dann ist was faul im Staate Deutschland.
Eigentlich sollten die Medien die korrigierende Instanz sein und nicht die, die den Mächtigen nach dem Mund redet/schreibt.

Gruß
Bernd
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Harri
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Harri »

Leute, obwohl ich mit relativer Sicherheit keinen Kontakt zu Herrn Weselsky oder auch zu Herrn Seiler suchen würde (umgekehrt höchstwahrscheinlich auch nicht), sind mir als Person beide sowas von egal.

Das Thema mit dem ich angefangen habe und ich mich auch bemüht habe fortzuführen lautet "Streik gegen Streik" und mein Protest lautet, daß es von einigen als normal angesehen wird, die Allgemeinheit m.M. unverhältnismäßig zu schädigen.

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Trabbelju
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Trabbelju »

Done #30 hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 15:06
Warum sollen genau diese Leute nicht für Ihre Interessen kämpfen dürfen? Nur weil es jemanden stören könnte?
Es geht mir nicht um das "ob".
Es geht mir um das "wie".

Wenn in der Privatwirtschaft Kunden unzufrieden sind mit Leistungen eines Unternehmens und das Unternehmen darum um seine Existenz kämpfen muß, dann glaube ich nicht, daß in einer solch prekären Situation eine Gewerkschaft ähnlich auftreten wird die GDL jetzt bei einer vergleichbaren Situation bei der Deutschen Bundesbahn.
In der Privatwirtschaft können solche Forderungen ein Unternehmen in die Insolvenz führen, wenn die Kunden wegbleiben und sich andere Partner suchen, das riskiert kein Gewerkschaftsführer mal so eben locker flockig.

Eine Insolvenz kann aber so schnell bei der Bahn nicht passieren, denn die DB wird ja eh schon vom Steuerzahler alimentiert.

Die ungefähr 38.000 Gewerkschaftsmitglieder der GDL streiken also nicht nur auf Kosten von Millionen Pendlern, die streiken indirekt auch auf Kosten der Steuerzahler.
Denn die Steuerzahler werden ja irgendwann das Defizit der Bahn ausgleichen müssen.

Das relativiert für mich schon die Verhältnismäßigkeit der Streik-Maßnahmen.

Mein Eindruck:
Die Bahn-Vorstände haben trotz hoher Verluste Boni in Millionenhöhe kassiert, und zwar auch vom Steuerzahler, der ja die Defizite ausgleicht.
Die GDL möchte nun auch ein Stück vom Kuchen abhaben.
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Done #30 »

Trabbelju hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 16:21
Wenn in der Privatwirtschaft Kunden unzufrieden sind mit Leistungen eines Unternehmens und das Unternehmen darum um seine Existenz kämpfen muß, dann glaube ich nicht, daß in einer solch prekären Situation eine Gewerkschaft ähnlich auftreten wird die GDL jetzt bei einer vergleichbaren Situation bei der Deutschen Bundesbahn.
In der Privatwirtschaft können solche Forderungen ein Unternehmen in die Insolvenz führen, wenn die Kunden wegbleiben und sich andere Partner suchen, das riskiert kein Gewerkschaftsführer mal so eben locker flockig.
Ist das jetzt ein Argument auf seine Forderungen zu verzichten?
Dass ein Unternehmen wie die Bahn AG (!) pleite gehen könnte, ist tatsächlich nicht anzunehmen. Schon gar nicht wegen Forderungen seiner Arbeitnehmer. Eher wegen der durch nichts, aber auch überhaupt nichts zu rechtfertigenden im Gieskannenprinzip verteilten Boni seiner Vorstände und der damit generierten sinkenden Mitarbeiterzufriedenheit. Die Zufriedenheit und Motivation derer, die an der Front unter teilweise unwürdigen Bedingungen einen Teil des o.g. Geldes generieren.
Trabbelju hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 16:21

Eine Insolvenz kann aber so schnell bei der Bahn nicht passieren, denn die DB wird ja eh schon vom Steuerzahler alimentiert.

Die ungefähr 38.000 Gewerkschaftsmitglieder der GDL streiken also nicht nur auf Kosten von Millionen Pendlern, die streiken indirekt auch auf Kosten der Steuerzahler.
Denn die Steuerzahler werden ja irgendwann das Defizit der Bahn ausgleichen müssen.
Harri hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 16:15
mein Protest lautet, daß es von einigen als normal angesehen wird, die Allgemeinheit m.M. unverhältnismäßig zu schädigen.
Trabbelju hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 16:21
Das relativiert für mich schon die Verhältnismäßigkeit der Streik-Maßnahmen.


Merkt ihr noch was?
Das ist genau das von mir oben genannte fadenscheinige Argument aus der Freislerschen Propagandaecke, man dürfe "dem Volk" nicht schaden.

Trabbelju hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 16:21
Mein Eindruck:
Die Bahn-Vorstände haben trotz hoher Verluste Boni in Millionenhöhe kassiert, und zwar auch vom Steuerzahler, der ja die Defizite ausgleicht.
Die GDL möchte nun auch ein Stück vom Kuchen abhaben.
Eben.
Genau wie jeder andere Arbeitnehmer in "normalen" Unternehmen auch, der seine Bosse jeden Tag mit Geld um sich werfen sieht.

Dass ein Unternehmen aufgrund überzogener Mitarbeitergehälter pleite gehen könnte, ist nicht Schuld der Mitarbeiter. Es ist schlichtwegs ein Versagen der Kalkulation und damit der Unternehmensführung. Die natürlich vorher ihre Schäfchen ins Trockene gebracht hat.

Das Dümmste was Arbeitnehmer (und der Vorwurf geht auch an manche Betriebräte) tun dürfen, wenn ein Unternehemn in Schieflage ist, ist Lohnkürzungen zuzustimmen. Das hat noch keine Firma, keien Arbeitsplatz, wirklich gerettet, kürzt den AN aber die Ansprüche beim Arbeitsamt (oder wie der Laden gerade wieder heißt). Naja, somit wird der Steuerzahler wenigstens weniger geschädigt. Das freut den guten Deutschen.

Warum werden in der öffentlichen, sorry, veröffentlichten Meinung die kleinen Arbeitnehmer abgewatscht und nicht die Vorstände?
Letztendlich legitimiert das Verhalten der Führungsclique bei der Bahn jede Maßnahme, zumindest einen Teil des Kuchens abzubekommen.

so, jetzt bin ich in der richtigen Stimmung fürs Eishockey. Schönen Abend noch
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Palü
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Palü »

Den Streik der Lokführer könnte man ganz schnell beenden.

Ganz einfach nur den berechtigten Forderungen der GDL nachgeben !!!!
Einigkeit und Recht auf Freizeit - Cubisten aller Länder vereinigt euch :up2:

Harri
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Harri »

Done #30 hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 18:05
Harri hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 16:15
mein Protest lautet, daß es von einigen als normal angesehen wird, die Allgemeinheit m.M. unverhältnismäßig zu schädigen.
Merkt ihr noch was?
Das ist genau das von mir oben genannte fadenscheinige Argument aus der Freislerschen Propagandaecke, man dürfe "dem Volk" nicht schaden.
Bitte noch nicht mal im Ansatz versuchen mir das Wort im Munde umzudrehen.
Ich merke schon noch was und das hat auch nichts mit einer Freislerschen Propagandaecke zu tun.
Bei einem Streik der darauf ausgelegt ist, unabhängig vom Thema andere zu schädigen kann man bei mir keine Anerkennung und kein Verständnis erwarten.

Ich kann auch kein Verständnis aufbringen, daß mit einer Selbstverständlichkeit angenommen wird, daß zB auf Dauer jegliche Tarifverhandlungen mit einem mehrtägigen Streik begonnen werden, um Forderungen einfach zu erpressen.
Versuche "Wer wieviel Geld zu Recht oder Unrecht verdient" als Argumente einzubringen, haben hier m.M. auch absolut nix zu suchen.
Natürlich möchte jeder mehr Geld haben und mehr Freizeit haben und natürlich gibt es auch immer Leute die beides deutlich mehr haben.
Das erinnert mich an Kindergartenniveau, wenn dort jemand, weil jemand anders die Schüppe hat, sich dann darum bemüht denen, die aktuell eine Schüppe haben, die Burg kaputt zu machen, weil er meint daß dann Gerechtigkeit wäre.

@Palü
Genauso müsste man bzgl Deines sehr pauschal gehaltenen "Zwischenrufes" doch bitte erstmal klären, ob Forderungen wirklich berechtigt sind.


Macht jetzt mal stattdessen bitte erstmal besser praktikable und gerechte Vorschläge, wie damit umgegangen werden soll, wenn für einen sicherlich nicht ganz kleinen Teil der arbeitenden Bevölkerung die tägliche Abwesenheit von zuhause deutlichst verlängert wird bzw ggf deshalb ungeplant Erholungsurlaub genommen werden muß.
Das einfach mit einem lockeren Spruch sowas muß von denen einfach in Kauf genommen werden, finde ich vermessen.

klavus
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von klavus »

Jede Berufssparte hat heutzutage ein Recht auf Streik. Warum? Weil dieses System so nicht wirtschaften kann und somit es allen schlecht geht.
Das ist auch schon länger kein klassisches kapitalistisches System ( Konkurrenz - Kapitalismus)mehr, eher imperial und auf Verdichtung und Konzentration ausgelegt. Die scheinbaren Demokraten agieren darin eher absolutistisch und mittelalterlich...... ist ja auch klar, denn Errungenschaften von klassischen Kapitalismus und Arbeiterbewegung ( nicht vergessen.,vor Hitler die best organisierte ) sind in dieser " Transformation" - nichts anderes steckt hinter diesem Wort - STÖREND. Momentan müssen sie noch Kreide fressen, doch wird bald sich ändern.... Stichwort: Streikbrecher ( eine mächtige Waffe der Besitzenden).
Ich habe extra auf das Wort " Soziale" Marktwirtschaft verzichtet, denn dies ist eine amerikanische Erfindung und diente nur der Bekämpfung der UDSSR......"Schaufenster des Westens" , kann sich ein älteres Semester bestimmt noch erinnern?
Eigentlich wollte ich es nur bei einem Lied (s.o.)belassen...... ich hab's dann doch nicht geschafft.

Harri
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Harri »

Das Streikrecht sei doch ungenommen, bin ich ja gar nicht dagegen.

Ich mache mal um den anderen entstehenden Schaden zu verdeutlichen, als Diskussionsanregung einen nicht ganz ernstgemeinten (vielleicht aber zum Nachdenken anregenden) Vorschlag.
Die Betroffenen machen ganz einfach zumindest ihren finanziellen Schaden geltend und der wird nicht aus staatlichen Kassen sondern aus der Streikkasse der Streikenden entnommen.
Es wäre mal interessant wie lange dann ein Streik dauert, ob dann weiterhin das Ziel sein wird, andere zu schädigen und ob dann Tarifverhandlungen wieder dort geführt werden, wo sie hingehören.

Karl Retter
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Karl Retter »

Harri hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 19:14
Das Streikrecht sei doch ungenommen, bin ich ja gar nicht dagegen.
Es wäre mal interessant wie lange dann ein Streik dauert, ob dann weiterhin das Ziel sein wird, andere zu schädigen und ob dann Tarifverhandlungen wieder dort geführt werden, wo sie hingehören.
Harri da währe ich nur mit einverstanden wenn die Leute die jahrzehntelang die Bahn kaputtgespart ja sogar privatisieren wollten zur Rechenschaft gezogen werden würden und zwar incl. Privatvermögen.
Wolfgang Grupp (Trigema) hat es auf den Punkt gebracht

Gruß Karl :prost2:

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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Done #30 »

Karl Retter hat geschrieben:
Mi 24. Jan 2024, 20:56
(...) wenn die Leute die jahrzehntelang die Bahn kaputtgespart ja sogar privatisieren wollten zur Rechenschaft gezogen werden würden (...)
Moment.
Genau da stand jahrzehntelang in den Parteiprogrammen, der Parteien, die dann auch gewählt wurden. Also absoluter Wählerwille. Wie heißt es so schön: Geliefert wie bestellt, bzw gewählt.
Ein Hartmut Mehdorn hat genau das gemacht, was ihm von der (gewählten) politischen Führung, also damals Kanzler Schröder aufgetragen wurde.
"Zwischen 1999 und 2008 stieg der Umsatz der Deutschen Bahn von 15,6 auf 33,5 Milliarden Euro. Das wirtschaftliche Ergebnis des Unternehmens verbesserte sich von einem Verlust von 1,538 Milliarden Euro (1999) auf einen Gewinn von 2,483 Milliarden Euro (2008).[64] Die Zahl der Beschäftigten ging im gleichen Zeitraum von rund 350.000 auf etwa 240.000 zurück."
Mit anderen Worten: Mit einer Personalreduktion auf ca 60% ließ sich der Gewinn damals mehr als verdoppeln.
Aktuell :
Mitarbeiterzahl 324.136 (2022)
Umsatz 56,3 Mrd. Euro


Also annähernd wieder dieselbe Zahl Beschäftigter, aber der Gewinn wieder fast verdoppelt. Das übliche Spiel. Dass die organisierte Belegschaft was vom Kuchen will, ist doch legitim. Ebenso wie die Wahl der Waffen.
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von FED »

Done #30 hat geschrieben:
Do 25. Jan 2024, 01:01
Genau da stand jahrzehntelang in den Parteiprogrammen, der Parteien, die dann auch gewählt wurden. Also absoluter Wählerwille.
Das ist in etwa das selbe wie wenn sich ein CDU/CSU wählender Landwirt der Mitglied im Bauernverband ist über die Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte beschwert 😂

Harri
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Re: Streik gegen den Streik

Beitrag von Harri »

Ihr verzettelt Euch auf Nebenschauplätzen und da wäre ich allein bzgl schon bei der Erwähnung von nicht durchgeführten Privatisierungsvorschlägen maximal vorsichtig. Ihr redet Euch da um Kopf und Kragen und wisst dann gar nicht was Ihr sagen sollt, wenn Euch mit einer einfachen Bemerkung "Die Streiks sind doch ein prima Argument für eine Privatisierung. Da gibt es doch keine Streiks" das Wort im Munde umgedreht wird.

Es geht doch darum was andere einfach ertragen sollen oder besser, was nicht und um die Entschädigungen derer Kosten. Mögliches Geld aus der Streikkasse habe ich ja schonmal erwähnt und wenn da zusätzlich noch anderes Geld dazukomt, dann aber bitte ohne Zugriff aus der Staatskasse (einer Kasse, die von allen gefüttert wird) dazukommt, warum nicht.

Um jetzt das Tarifverhalten der GdL mal ganz nüchtern zu betrachten. Die 4 oder 5 Arbeitsniederlegungen in den letzten Jahren werden immer länger, stellen m.M. immer mehr eine gewollte Beeinträchtigung anderer in den Vordergrund und es scheint so, daß Verhandlungen mittlerweile gar nicht mehr gewollt sind. Ich sehe das aber nicht alleine bezogen auf die GdL, (andere die genauso denken sind auch nicht besser) sondern mehr auf das was zwangsläufig nachfolgend zu erwarten ist.
Warum soll es überhaupt noch Verhandlungen geben, wenn es einfacher ist eine Maximalforderung zu stellen und dann solange die Arbeit niederzulegen, möglichst große Beeinträchtigungen für alle zu konstruieren, bis ein so "erpresstes" Ergebnis halt vorliegt. Wer darüber hinaus auf der Strecke bleibt, soll halt vollkommen egal sein.

M.M. ist das kein Streik und entweder konzentriert man sich endlich darauf ein Augenmaß freiwillig einzuhalten oder fordert geradezu heraus, daß leider die Rechtsvorschriften entsprechend der Auswüchse bearbeitet werden müßen.

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